Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Kolpingfamilie interessante Technologieunternehmen in der Region besucht und sich ein persönliches Bild der Wirtschaft im Westerwald macht. In diesem Jahr war die MBS-Anlage Westerwald das Ziel. MBS steht für „Mechanisch-Biologische –Stabilisierungsanlage“. Aufgrund des frühen Nachmittagstermins fanden sich nur 12 Interessenten. Die hervorragende und hochinformative Führung und Hintergrundinformation des Geschäftsführers, Herr Matthias Baldus, hätte weit mehr Interessenten verdient. Nach Begrüßung mit Kaffee und Plätzchen wurde ein interessantes Video zum Thema Müllrecycling im Zusammenhang mit der MBS-Anlage gezeigt. Nach einem Frage-Antwort-Spiel ging es in die Anlage, deren Größe und Technologie alle verblüffte. Aus dem Restmüll (graue Tonne) der Landkreise Limburg-Weilburg, Westerwald und weiterer werden hier in interessanten Trennverfahren wertvolle Rohstoffe zurück gewonnen. Eisen, nicht magnetische Werkstoffe, Glas-Stein-Keramik und vor allem ein getrocknetes Substrat, das den Heizwert von Braunkohle hat, werden sauber getrennt und der Wiederverwertung zugeführt. Die Frage nach dem Sinn des Dualen Systems bleibt dann leider offen, zumal die verschiedenen Kunststoffe und Verbundkunststoffe im gelben Sack bisher nicht sinnvoll für eine Wiederverwertung getrennt werden können. Es gab viele Zahlen und Fakten, die Herr Baldus sehr allgemeinverständlich den Interessenten vermitteln konnte. Nach zwei Stunden haben wir die Anlage mit dem Wissen verlassen, dass der Westerwald hier sehr fortschrittlich aufgestellt ist und viele weitere Bürger und Gruppen diese Informationsmöglichkeiten nutzen sollten.